Iguaçu-Wasserfälle

Cataratas do Iguaçu

Iguazu Wasserfälle
Die Iguaçu-Wasserfälle sind definitiv ein Highlight in Brasilien ( © flyfisher - Fotolia.com )

Die Wasserfälle von Iguaçu (spanisch: Iguazu) in Brasilien und Argentinien sind eines der spektakulärsten Naturschauspiele auf dem südamerikanischen Kontinent.

1986 wurden die Wasserfälle und die Umgebung zum Weltnaturerbe der UNESCO erklärt, seit 2011 gehören sie auch zu den »sieben neuen Naturwundern«.

Bis zu 7.000 Kubikmeter Wasser stürzen – abhängig von der Jahreszeit und dem Wasserstand – in jeder Sekunde über die Felsen. Auf einer Breite von 2.700 Meter sorgen 150 bis 275 große und kleine Wasserfälle für ein atemberaubende Schauspiel. Die Iguaçu-Wasserfälle sind breiter als die bekannteren Victoria-Fälle in Afrika und höher als die Niagara-Fälle in Nordamerika.

Das absolute Highlight der Iguazu-Wasserfälle ist der »Teufelsschlund« (Garganta do Diabo). Er allein besteht aus 14 Wasserfällen, in einer U-förmigen, 150 Meter breiten und 700 Meter langen Schlucht.

Tickets & Touren

Attraktionen & Highlights

Auf brasilianischer Seite
Den rund 1,2 km langen Wanderweg »Trilha das Cataratas« musst du auf jeden Fall begehen. Er verläuft entlang des Rio Iguaçu und bietet wunderschöne Fotomotive. Am Ende des Weges wartet dann der Garganta do Diabo auf dich.

Auf argentinischer Seite
Es lohnt sich definitiv, die Iguazu-Wasserfälle auch auf argentinischer Seite zu besuchen. Den Teufelsschlund (auf Spanisch heißt er Garganta del Diablo) kannst du auch hier erreichen. Der Weg dorthin auf dem 2 km langen erhöhten Steg ist sogar noch spektakulärer als auf brasilianischer Seite.

Lage & Anreise

Der Zusammenfluss vom Rio Paraná und dem Rio Iguaçu bildet das Dreiländereck Paraguay, Brasilien und Argentinien.

Die Wasserfälle befinden sich in der brasilianischen Provinz Paraná. In Argentinien heißt die Region Misiones. Die größten Städte in der Region sind Foz do Iguaçu (Brasilien) und Ciudad del Este (Paraguay).

Die nächst gelegene brasilianische Großstadt ist Curitiba (635 km). Bis nach Porto Alegre sind rund 900 km.

Anreise mit dem Flugzeug

Der Flughafen Foz do Iguaçu befindet sich auf brasilianischer Seite, ca. 15 Kilometer entfernt von den Wasserfällen. Direktflüge innerhalb Brasiliens gibt es von Rio de Janeiro (Flugzeit: 2 Stunden), São Paulo, Curitiba und Porto Alegre.

Vom Flughafen fährt ein Bus ca. alle 20 Minuten zu den Wasserfällen. Taxis gibt es natürlich ebenfalls.

Alternativ kannst du auch den Flughafen Puerto Iguazú auf argentinischer Seite ansteuern. Direktflüge gibt es von Buenos Aires und weiteren Städten in Argentinien.

Anreise mit dem Auto

Mit dem eigenen Auto zu den Wasserfällen von Iguaçu zu fahren ist nicht sehr empfehlenswert. Die Entfernungen sind einfach sehr groß. Von São Paulo und Rio de Janeiro sind es über 1.000 km.

Anreise mit dem Fernbus

Busverbindungen nach Foz do Iguaçu bestehen unter anderem zwischen Curitiba (10 Stunden Fahrzeit), Florianópolis (12 Stunden), São Paulo (14 Stunden) und Rio de Janeiro (23 Stunden).

Geschichte und Entdeckung der Wasserfälle

Ihre Entstehung verdanken die Iguaçu-Wasserfälle einem Naturphänomen. Vulkanische Eruptionen und die Bewegung der südamerikanischen Kontinentalplatten, die vor vielen Millionen Jahren stattgefunden haben, schufen das unvergleichliche Schauspiel.

Im Jahr 1542 war es der spanische Seefahrer und Entdecker Álvar Núñez Cabeza de Vaca, der mit seiner Mannschaft als erster Europäer an den Wasserfällen vorbeikam. Er taufte sie »Saltos de Santa María«, aber dieser Name setzte sich nicht dauerhaft durch.

Natürlich waren die Wasserfälle den indigenen Ureinwohnern schon seit Ewigkeiten bekannt. Für die Tupi-Guaraní und die Paraguas dienten sie als heilige Begräbnisstätte.

Auch der Name der Wasserfälle »Iguaçu« stammt von den Tupi-Guaraní. Er bedeutet übersetzt »Großes Wasser«.

Die Legende rund um die Wasserfälle

Eine Legende der Guaraní-Indianer erzählt die Entstehung der Wasserfälle. Laut dieser war es der eifersüchtige Gott Mboi (oder auch Boi), der das einzigartige Naturschauspiel erschaffen hat.

Der Gott, der stets in Form einer Riesenschlange erscheint, musste jedes Jahr mit einer Jungfrau besänftigt werden. Doch in einem Jahr hatte die Auserwählte namens Naipí keine Lust geopfert zu werden und entschied sich zusammen mit ihrem Geliebten Tarobá zur Flucht in einem kleinen Kanu.

Mboi allerdings bemerkte diesen Flutversuch auf dem Rio Iguaçu, schlug daraufhin voller Zorn auf das Flussbett und erschuf die riesige Schlucht, die heute als »Teufelsschlund« bekannt ist.

Laut der Legende wurde Naipú in einen der Felsen unterhalb des Wasserfalls verbannt, der ununterbrochen von den herunterstürzenden Wassermassen gepeitscht wird. Ihr Geliebter Tarobá wurde in einen der Bäume am Ufer der Schlucht verwandelt.

Klima und beste Reisezeit

In der Region um Foz do Iguaçu herrscht subtropisches Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit. Im brasilianische Sommer (Dezember bis März) liegen die Temperaturen tagsüber im Durchschnitt bei 26 °C, es kann aber auch schon mal bis 40 °C warm werden. Nachts wird es nicht kälter als 14-15 °C. Im brasilianischen Winter können die Temperaturen hingegen sogar unter 10 °C fallen.

Die beste Reisezeit für einen Besuch der Iguaçu-Wasserfälle ist von Dezember bis März, da der Rio Iguaçu dann deutlich mehr Wasser führt als im Rest des Jahres und die Wasserfälle dadurch deutlich spektakulärer sind.

Nationalpark Iguaçu

Der bereits 1939 gegründete Parque Nacional do Iguaçu, wie er auf brasilianischer Seite heißt, ist ein Nationalpark im Bundesstaat Paraná. Er besitzt eine Fläche 170.086 Hektar.

Im Nationalpark leben 420 Vogelarten, rund 70 verschiedene Säugetiere sowie einige vom Aussterben bedrohte Reptilien und Amphibien. Er ist zudem die Heimat von über 2.000 Pflanzenarten.

Eintrittspreise & Touren

Der Eingang zum Nationalpark auf brasilianischer Seite liegt rund 18 km entfernt vom Stadtzentrum in Foz do Iguaçu. Die Eintrittspreise variieren nach Herkunft der Besucher.

Während Brasilianer nur 47 R$ bezahlen, müssen Südamerikaner aus Argentinien, Paraguay und Uruguay schon 63 R$ berappen. Für den Rest der Welt kostet der Eintritt mit 80 R$ (ca. 12-13 Euro) nochmal mehr. Kinder von 2 bis 11 Jahre zahlen nur 11 R$. Tickets gibt vor Ort am Schalter oder hier online.

Vom Besucherzentrum geht es dann mit einem Doppeldeckerbus in Richtung Wasserfälle. An der Haltestelle »Hotel das Cataratas« beginnt der 1,2 Kilometerlange Wanderweg »Trilha das Cataratas«. Am Ende bringt dich ein Panoramaaufzug nach oben, von wo du ein spektakuläre Aussicht auf die Wasserfälle genießen kannst.

In Argentinien kostet der Eintritt zum Nationalpark mehr als in Brasilien. Das Ticket für Nicht-Argentinier kostet 2.000 AR$ (ca. 19 Euro). Darin enthalten sind Fahrten mit der Bimmelbahn »Tren Ecológico«. Tickets kannst du hier vorab online kaufen.

Ab Foz do Iguaçu (Brasilien) und Puerto Igauzú (Argentinien) starten zahlreiche geführte Touren in den Nationalpark, inklusive einer Besichtigung der Wasserfälle. Der Eintritt in den Nationalpark ist bei diesen Touren in der Regel bereits mit enthalten. Eine Übersicht schöner Touren findest du bei GetYourGuide.

Aktivitäten im Nationalpark

Bootstouren

Eine geführte Bootstour zu den Wasserfällen ist absolut lohnenswert – egal ob auf brasilianischer oder argentinischer Seite. Vielen Touren starten von Foz da Iguaçu. Bei einem Bootsausflug siehst du nicht nur die Wasserfälle, sondern auch die tolle Flora und Fauna des Nationalparks.

Auf argentinischer Seite fahren die Boote etwas näher an die Garganta do Diabo heran, die brasilianischen Boote sind dafür aber sicherer. Ein nicht ganz unwichtiger Aspekt, da es in den letzten Jahren auf argentinischer Seite zu einigen Unfällen gekommen ist.

Eine Auswahl an Bootstouren findest du bei GetYourGuide und Viator.

Wandern

Gemeinsam mit einem Guide kannst den Nationalpark auch zu Fuß erkunden. Es gibt einige sehr schöne Wanderwege.

Hubschrauberrundflug

Wenn du das Naturspektakel aus der Luft erleben möchtest, kannst du einen Rundflug mit dem Hubschrauber buchen. Die Wassernebel über dem grünen Dschungel, der von Flussläufen durchzogen wird, bietet dir einen unvergesslichen Eindruck von einem der schönsten Naturwunder Brasiliens. Rundflüge kannst du auch online buchen.

Unterkünfte im Nationalpark

Entlang der Avenida das Cataratas in Foz do Iguaçu gibt es zahlreiche 3- und 4-Sterne-Hotels. Hier drei Tipps für schöne Unterkünfte:

  • Hotel das Cataratas: Das 1958 im Kolonialstil errichtete 5-Sterne-Hotel ist die einzige Unterkunft, die sich direkt im Nationalpark befindet. Luxus mitten im Regenwald.
  • San Juan Eco Hotel: Schönes 4-Sterne-Hotel, nur wenige Minuten vom Eingang zum Nationalpark. Toller Pool und leckeres Frühstücksbüffet.
  • Cataratas Park Hotel: Moderne Unterkunft mit sehr gutem Preis- Leistungsverhältnis. Bis zum Nationalpark sind es 7 km.

Tipp: Wenn du keine Lust hast, dich um Tickets, Ausflüge und Unterkünfte zu kümmern, dann buche eine Rundreise in Brasilien. Viele Angebote beinhalten auch einen Besuch der Iguaçu-Wasserfälle. Hier findest du eine schöne Übersicht aktueller Reiseangebote.

Tiere und Pflanzen im Nationalpark

Beim Besuch der Iguaçu-Wasserfälle erlebst du ein beispielloses Schauspiel in einer Landschaft, die ihresgleichen sucht. Die Wassernebel bilden eine perfekte Lebensgrundlage für zahlreiche Insekten, riesige Schmetterlinge und viele verschiedene Tierarten.

Mit etwas Glück kannst du Affen, Wasserschweine, Baumfrösche, Schlangen und Krokodile in ihrer natürlichen Umgebung erleben. Auch Eidechsen, Spinnen und zahlreiche scheue Zeitgenossen wie Faultiere, Ameisenbären und Rehe leben im Nationalpark.

In den Wäldern leben zudem zahlreiche Vogelarten wie Papageien, Sittiche, Kolibris, Spechte und die farbefrohen Tukane. Wenn du kein Glück bei der Vogelbeobachtung hattest, kannst du einen Abstecher in den Vogelpark (Parque das Aves) nach Foz do Iguaçu machen. Hier gibt es über 800 Tierarten, darunter verschiedene Vogelarten, die in teilweise begehbaren Vogelhäusern leben.

Auch die Zahl seltener Orchideen und anderer nur hier wachsenden Pflanzen ist riesig. Über 2.000 Pflanzenarten sollen es sein. Auf Erkundungstouren lassen sich viele dieser Pflanzen auf eigene Faust oder bei einer geführten Wanderung entdecken.

Staudamm

Nach 18 Jahren Bauzeit wurde 1982 der Itaipú-Staudamm fertiggestellt. Er ist fast 8 km lang und 196 m hoch, staut den wasserreichsten Fluss der Region, den Paraná.

Während des Baus des Staudamms und des Kraftwerks wuchs der Ort Foz da Iguaçu und verfünffachte seine Einwohnerzahl. Heute hat die Stadt fast 260.000 Einwohner.

Der Staudamm ist das leistungsstärkste Kraftwerk der Welt und liefert Brasilien rund ein Viertel seines Strombedarfs, Paraguay sogar über 80%. Auch wenn der Staudamm ökologisch äußerst umstritten ist, lohnt sich ein Ausflug dorthin. Ein Eintrittsticket kostet umgerechnet ca. 7-8 Euro.

Reiseinfos
Adresse

Cataratas do Iguaçu
Paraná
Brasilien

-25.691721, -54.4404

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