Brasilien: »Samba-Fußball« hautnah erleben
Maracanã: Ein Mythos, der die Magie beschreibt
Mehr als 78.000 Zuschauerplätze und eine lange Geschichte – das Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro ist Sinnbild für den brasilianischen Fußball.
Im Stadion selbst sind die beiden Fußballmannschaften Rios zu Hause: Fluminense Rio de Janeiro, Flamengo Rio de Janeiro. Doch auch die brasilianische Nationalmannschaft ringt hier um Siege. 1950 und 2014 wurden hier sogar in der Fußball-Weltmeisterschaft gespielt.
Nach der Erbauung 1950 begann die Spielgeschichte für das Maracanã-Stadion gleich mit einem fulminanten Auftakt: Hier wurden acht Partien der Weltmeisterschaft ausgetragen, darunter das Finale zwischen Brasilien und Uruguay.
Für die Seleção (die brasilianische Nationalmannschaft) war dieser Auftakt jedoch denkwürdig, denn das Team verlor vor ca. 200.000 Zuschauern (so viele gab es später nie mehr) mit 1:2. 2016 war das Stadion Heimstätte für die Olympischen Sommerspiele und die Paralympics. Auch einer der wichtigsten Fußballwettbewerbe in Südamerika, die Copa América, fand hier gleich dreimal statt: 1989, 2019 und 2021.
Fußball gehört zum Lebensgefühl
Der Tanz mit dem runden Leder ist für Brasilianer nicht nur ein Sport, sondern pures Lebensgefühl. Am Strand, in Parks, zwischen vermeintlichen Betonwüsten – fast überall gibt es »Fußballplätze«.
Viele von ihnen sind auf den ersten Blick gar nicht als solche zu erkennen, denn sie scheinen schlichte Betonflächen zu sein. Doch vor allem die Kinder und Jugendlichen brauchen nicht viel, um es ihren Idolen gleichzutun und an den atemberaubenden Fußballtricks á la Pelé und Co. zu arbeiten.
Große Namen vom Zuckerhut begeistern Fußballfans weltweit
Pelé, Ronaldo, Ronaldinho, Neymar, Romário – diese Namen sind auch internationalen Fußballfans ein Begriff, nicht nur bei online Sport-Wetten. Allein Pelé führte die Seleção zu drei Weltmeistertiteln.
Auch Neymar spielt nicht nur in der Nationalmannschaft, sondern stürmte auch für internationale Top-Teams. Bei Paris Saint-Germain gehört bis zum Sommer 2023 zur festen Größe im Sturm. Zuvor dribbelte er von 2013 bis 2017 bei keinem geringeren Verein als dem FC Barcelona.
Auf den Spuren vom »Samba-Fußball«
Wer als begeisterter Fußballfan nach Brasilien reist, sollte sich ein Spiel im legendären ehemaligen Maracanã-Stadion nicht entgehen lassen. Mit etwas Glück gibt es Restkarten vor Ort, aber die Partien der regionalen Teams sind häufig schnell ausverkauft. Auf internationalen, seriösen Ticketseiten lassen sich die begehrten Plätze schon vorab sichern. Wer hinter die Kulissen im Monument des brasilianischen Fußballs schauen möchte, kann sogar an einer Stadiontour teilnehmen.
Der Blick von außen lohnt ebenfalls, denn hier thront der Held des brasilianischen Fußballsports: die Pelé-Statur. In Lebensgröße erschaffen vom brasilianischen Bildhauer Ique hat sie seit dem Tod des Fußballidols 2022 einen noch größeren Stellenwert.
Wer mehr über das Leben des Ausnahmefußballers erfahren möchte, kann das Museu Pelé in Santos besuchen. Hier wird eindrucksvoll über seine sportlichen Erfolge berichtet, aber auch ein Blick hinter die Privatperson Pelé gewährt. Nach dem Museumsbesuch in Santos warten noch weitere Highlights in der Stadt, etwa der feinsandige Strand, Monte Serrat, Orchid Garden oder die Basilica of St. Anthony Santos.
In der circa 80 km entfernten Megacity São Paulo können Fußballfans ebenfalls in die Geschichte des Ballsports eintauchen. Im Museu do Futebol, das Fußballmuseum dreht sich auf 6.900 m² alles um den brasilianischen Fußball. Auch der Ort für das Museum ist besonders, denn es befindet sich direkt an und in einem der ältesten brasilianischen Stadien. Auf der Tribünenrückseite des Estadio Municipal Paulo Machado de Carvalho – Pacaembu wird Fußballgeschichte lebendig.
Die Metropole mit circa 12,33 Millionen Einwohnern hat noch mehr zu bieten. Das Hochhaus Edifício Martinelli gehört mit seinen 105 Metern zu den überragenden Wahrzeichen der Stadt. Wer etwas Entschleunigung vom Trubel möchte, ist im Parque Ibirapuera genau richtig. Auf fast 2 km² ist der Park die zweitgrößte Grünfläche der Stadt. Hier kann jeder umrahmt von Springbrunnen und anderen Wasserflächen die Ruhe genießen und den Lärm der Finanzmetropole Brasiliens hinter sich lassen.
Auch ein Spaziergang entlang der Avenida Paulista ist empfehlenswert und bietet ein echtes Kontrastprogramm. Für Museumsfans ist São Paulo ein wahres Kleinod, denn hier gibt es von Kunst bis Kultur und über Geschichte viel zu entdecken.
Die schönsten Strände Brasiliens mit kickendem Ausblick
Die Strandabschnitte in Salvador, Fortaleza oder Rio de Janeiro sind für ihre Fußballkünstler bekannt. Hier treffen sich vor allem viele Einheimische, um sich bei sanftem Wellenrauschen und Sand unter den Füßen der Ballkunst zu widmen. Manchmal bilden sich zusammen mit Besuchern sogar spontane internationale Mannschaften, die beim gemeinsamen Kicken Spaß haben.
In Rio ist das Flair am Strand sogar etwas Besonders, denn die Copacabana wird auch nachts mit Flutlicht hell illuminiert. Der vier Kilometer lange Strandabschnitt ist weltbekannt, vor allem wegen der spektakulären Kulisse umringt von Zuckerhut, Hochhäusern und dem fast schneeweißen Sand. Auf einer Breite von circa 150 m zwischen Wasser und Atlantic Avenue gibt es Platz zum Kicken, Sonnenbaden und Flanieren.